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Neue Wege im Kindergottesdienst?

Muss der Kindergottesdienst immer nur Sonntags stattfinden?
Genügt es nicht, wenn der Kindergottesdienst nur alle vier Wochen stattfindet?
Ist der Kindergottesdienst mit seiner Geschichte und der Liturgie nicht antiquiert?
Ist heute nicht mehr Spiel, Fun und Action angesagt?


Wir hinterfragen heute alles. Das ist auch nicht grundsätzlich nicht schlecht. Doch bevor wir immer meinen, alles auf den Kopf stellen zu müssen, sollten wir uns zuerst Gedanken machen, welche Chancen im Gegenwärtigen verborgen liegen.



Kindergottesdienst als Gottesdienst
Der Sonntag als Tag des Herrn
Qualitätssteigerung kontra Inflation
Chancen durch Kontinuität
Zwischenergebnis


Kindergottesdienst als Gottesdienst

Kindergottesdienst ist Gottesdienst! Der Kindergottesdienst hat darin seinen Selbstzweck! Dieser Selbstzweck wird im Jungscharlexikon so beschrieben: "Christen brauchen nicht nur Belehrung und Gemeinschaft, sondern auch den Gottesdienst: Gott dient uns, wir dienen Gott."

Dieser Satz verblüfft zunächst, denn gerade von seiner Herkunft als Sonntagsschule ist der Kindergottesdienst in gewisser Weise noch immer geprägt vom Element der Belehrung. Und es wäre sicher ein Trugschluss, wenn man sagen wollte, dass der Kindergottesdienst, in besonderer Weise die Verkündigung, nichts mit Belehrung zu tun hätte. Belehrung findet aber auch im Religionsunterricht in den Schulen statt. Es geht also um mehr.
Doch nach diesem Lexikonartikel ist auch das gegenwärtig immer wieder so betonte Erleben der Gemeinschaft nicht alles. Natürlich geht es in jedem Gottesdienst auch darum, im gemeinsamen Singen und Beten und Hören auf Gottes Wort Gemeinschaft der Heiligen zu erleben, aber es gibt noch mehr!
Was aber macht dieses Mehr eines Gottesdienstes aus?
Gott dient uns! Gott will im Gottesdienst den Glauben jeder und jedes einzelnen "wecken, im Glauben vergewissern und zu einem Leben aus Glauben anleiten." Und er lässt am Ende eines jeden Gottesdienstes seinen Segen auf uns legen (vgl. Num 6,27).
Der Gottesdienst soll nun aber auch ein dialogisches Geschehen sein. Wenn Gott uns dient, mit uns spricht, dann ist es an uns, ob und wie wir ihm antworten. Und der (Kinder-)Gottesdienst bietet hier in seiner klar strukturierten Liturgie angemessene Formen.
Ganz so, wie Luther 1544 über den Gottesdienst formulierte, dass nämlich "unser lieber Herr selbs mit uns rede durch sein heiliges Wort, und wir widerumb mit jm reden durch Gebet und Lobgesang." (WA 49, 588; zitiert nach ELThG 2, S. 806.)
Ist dem zuzustimmen, so muss gerade dieser Maßstab überall dort angelegt werden, wo wir mit Kindern bewusst Gottesdienst feiern wollen. Daran muss sich also die Verkündigung messen lassen. Ist unsere Verkündigung Glauben weckend, Glauben vergewissernd und eine Anleitung zum Glauben? Dass dies im speziellen Fall kindgerecht zu geschehen hat, liegt auf der Hand. Die Kinder müssen mit der biblischen (!) Frohbotschaft so konfrontiert werden, dass sie sie verstehen und gleichzeitig auch als relevant für ihr Leben erfahren. Damit wird ein sehr hoher Anspruch an die Kindergottesdienstarbeit erhoben, der einen entsprechenden Vorbereitungsaufwand mit einschließt.
Werden die Kindergottesdienstvorbereitungen vor Ort dem gerecht? Werden die einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem gerecht? Ja, wird das entsprechende Begleitmaterial dem gerecht?
Diesen oben dargestellten Anspruch gilt es auch an die Liturgie unserer Kindergottesdienste anzulegen. Loben wir mit unseren Liedern Gott? Unabhängig davon, ob neue oder alte Lieder gesungen werden, geht es darum, dass es geistliche Lieder sind.
Daneben gilt es, die Kinder (und das Kindergottesdiensthelferteam) anzuleiten, dass die Lieder keine Lückenfüller sind, um eine Stunde voll zu bekommen, sondern sie haben z. T. den Anspruch, Gebete zu sein - im Gegensatz zu den "Verkündigungs"-Liedern. Überhaupt gilt es also, die Kinder in eine Liturgie mit hinein zu nehmen, um Räume für das Loben und Beten zu schaffen.
Schließlich ist zu fragen, wie fügen sich die mehr oder weniger langen Kreativteile in dieses Gottesdienstverständnis ein?
Ich bin ein großer Freund von diesen Kreativteilen, möchte diese aber als Vertiefung der vorangegangenen Verkündigung verstanden wissen. Vertiefung bedeutet, dass es in Beziehung zum Vorangegangenen zu stehen hat und dasselbe weiterführt und zwar so, dass die Kinder die Zusammenhänge verstehen. Es ist mein Wunsch, dass dieser Vertiefungsteil als Erinnerungsstütze für die gehörte Frohbotschaft die Kinder in ihren Alltag hinein begleitet - auch eine Form von "Erinnerungsstück".
Gleichzeitig sehe ich darin aber auch die Gefahr, dass der Kreativteil ein solches Übergewicht bekommt, dass er gerade die Verkündigung überdeckt. "Wann bist du fertig mit erzählen, damit wir endlich spielen?" Diese Frage eines Kindes hinterfragt natürlich auch die Erzählpraxis, aber sie weist ebenso auf die Gefahr hin, dass die Kinder evtl. Liturgie und Verkündigung nur über sich ergehen lassen, weil es anschließend Spiel und Spaß gibt.
Deshalb: Je stärker der Kreativteil betont wird, umso attraktiver und umso mehr muss die Erzählung vorbereitet und gerade der Kreativteil auf die Botschaft des Textes abgestimmt werden. Kindergottesdienst ist Gottesdienst! Damit allein ist der Kindergottesdienst bereits ein Highlight im Wochenrhythmus der Kinder.Hoffentlich gelingt es uns, das Unsere dazu beizutragen!




Kindergottesdienst als Gottesdienst
Der Sonntag als Tag des Herrn
Qualitätssteigerung kontra Inflation
Chancen durch Kontinuität
Zwischenergebnis


Der Sonntag als Tag des Herrn

Was bedeutet der Sonntag und welche Bedeutung hat er für einen Gottesdienst mit Kindern?
Im AT ist der Sabbat nicht nur ein Tag der Ruhe, entsprechend des Ausruhens Gottes am 7. Schöpfungstag, sondern auch ein Tag, den es nach dem 3. Gebot u. ö. zu heiligen gilt! In Ex 31,15 und 35,2 wird betont, dass dieser Tag heilig gehalten werden soll dem Herrn!
Es geht also nicht nur darum, an diesem Tag Ruhe für sich zu halten, sondern ihn Gott gegenüber heilig und wert zu halten. Folgerichtig wurde am Sabbat Gottesdienst gefeiert (vgl. Ex 23,12). "Die Heiligung des Sonntags erfolgt durch die Teilnahme am Gottesdienst" (Seitz). Dass wir als Feiertagsheiligung "die Predigt und sein Wort nicht verachten, sondern es heilig halten, gerne hören und lernen", ist also nicht erst eine Erfindung Luthers. Die christliche Urgemeinde stellt neben den Sabbat den ersten Tag der Woche, als ersten Tag der neuen Schöpfung durch die Auferstehung Jesu Christi, den Herrentag. Seit dem zweiten nachchristlichen Jahrhundert ist der Sonntag als alleiniger zentraler Tag in den Mittelpunkt des christlichen Gemeindelebens gerückt und erst mit Konstantin wird das Ruhen am Sabbat auf den Sonntag übertragen. Und mit Hebr 4 verbindet sich der Gottesdienst am Sonntag mit der vormaligen Ruhe am Ende der Schöpfung und dem Vorgeschmack auf die eschatologische (am Ende der Zeiten) Ruhe, dem heilvollen Sein bei Gott.

Dieser Tag des Gottesdienstes, der in der weltweiten Christenheit seit der ersten Stunde gefeiert wird, sollte nicht leichtfertig über Bord geworfen werden. Zwar zeigt die Geschichte gerade auch, dass der Wochentag durchaus wechseln kann, doch sollte dies weder regional isoliert noch ohne tiefe theologische Argumente geschehen.
Der Sonntag ist durch die Auferstehung unseres Herrn zu einem herausragenden Tag geworden und sollte es deshalb auch bleiben. Es muss zudem betont werden, welche Chancen im Sonntag liegen
  • Wenn Gott uns mit auf den Weg gibt, am siebenten Tag zu ruhen und ihn zu heiligen, dann dürfen wir damit rechnen, dass Gott auch auf unser Ruhen und Heiligen seinen Segen legt.
  • Bei vielen "Menschenkindern" ist neuerdings zudem eine Sonntagsneurose festzustellen, wie es V. Frankl ausdrückt. Aus dem Laufrad des Alltags herausgerissen, wissen die meisten - ob Jung oder Alt - nichts mehr mit dem Sonntag als Tag der geschenkten Zeit anzufangen. Doch der Sonntag ist gefüllt und hat Sinn! Schaffen wir es, diesen Sinn wieder neu zu vermitteln, gerade schon bei Kindern?
  • Und wenn es darum geht, junge wie alte Menschen an einem Tag in der Woche wirklich unter dem Wort zu versammeln, dann bietet nach wie vor der Sonntag die meisten Chancen dazu. Dies sollte gerade auch in einer Zeit bedacht werden, in der die Ladenöffnungszeiten am Samstag verlängert werden können.
    (So wird Jahr für Jahr an Heilig Abend von neuem deutlich, wie gerade die Angestellten des Einzelhandels es kaum schaffen, den Gottesdienst zu besuchen, selbst wenn das eigene Kind im Krippenspiel beteiligt ist!)
Es ist nur zu begrüßen, wenn wir auf die vielfältigsten Chancen zurückgreifen, das Evangelium unter die Kinder zu bringen. Und ich halte dazu jeden Tag der Woche für gleich geeignet. Und doch sollte gerade von den Kirchen die Einzigartigkeit des Sonntags in besonderem Maße betont werden, als der Tag der Auferstehung unseres Herrn, an dem sich die Gemeinde zum Gottesdienst sammelt und auch sammeln kann! Wo wir heute versäumen, dies im Bewusstsein - schon allein der eigenen Gemeindeglieder - zu halten, werden wir morgen keine Gemeinschaft der Heiligen mehr erleben können!




Kindergottesdienst als Gottesdienst
Der Sonntag als Tag des Herrn
Qualitätssteigerung kontra Inflation
Chancen durch Kontinuität
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Qualitätssteigerung kontra Inflation

Auch die Kirche kann nicht an den Anforderungen unserer Zeit vorübergehen, als ob sie das alles nichts anginge. Die Qualitätsstandards sind enorm gestiegen. Die Medienwelt hat in jedem Kinderzimmer Einzug gehalten. Manchmal hat man nur den Eindruck, dass sie lediglich vor den Türen der Kirche Halt gemacht hat. Das darf nicht so bleiben! Wir sind Teil dieser Zeit und haben ein Interesse daran, die Kinder der Welt als geliebte Kinder Gottes so attraktiv wie nur möglich anzusprechen. Das ist die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite ist auch die Kirche nicht davor gefeit, dem Kreislauf des "immer höher, immer schneller, immer weiter" zu erliegen. Es kann nicht angehen, dass wir unsere Kindergottesdienste schleichend und wohl auch unbewusst selbst entwerten.
Was meine ich damit? Wir veranstalten die sogenannten Highlights, die alles bieten, bei dem die halbe Gemeinde arbeitenderweise auf den Beinen ist und für die ohne Ende Werbung gemacht wird. Und tatsächlich, der Event wurde zu einem vollen Erfolg. - Woran wird eigentlich dieser Erfolg gemessen? - Nebenan dümpelt der Kindergottesdienst, trist und fade, fernab von jeglichem Schnickschnack, die Mitarbeitenden sind - wie immer - völlig in Unterbesetzung und werbend darauf hinzuweisen, verbietet diese "Trauerveranstaltung" von selbst. Auch wenn diese Darstellung vollkommen überzogen ist, sie wird in Ansätzen Woche für Woche landauf landab nicht nur im Zusammenhang mit dem Kindergottesdienst praktiziert. Wer den Aufwand für Eventgottesdienste sieht, wird sich kaum noch wundern, warum der sonntägliche (Kinder-)Gottesdienst so schlecht besucht ist. Wer heute einen Jugendgottesdienst auf Bezirksebene erlebt, wundert sich nicht, dass die Teens nicht mehr in den Sonntagsgottesdienst kommen. Und jede großangelegte Werbung für diese Event-Happenings sagt doch implizit nichts anderes als: Normalerweise lohnt es sich nicht zu uns zu kommen, aber dieses Mal ist es ausnahmsweise anders!

Ich frage mich ernsthaft, ob es nicht vielmehr an der Zeit wäre, die Qualität jedes Kindergottesdienstes im Rahmen des Möglichen Schritt für Schritt zu heben und die sogenannten Happenings auf demselben Niveau zu begehen. Dann könnten wir vielleicht auch wieder erhobenen Hauptes von unserem Kindergottesdienst sagen: Der ist einfach klasse! So geht es bei uns Woche für Woche zu! Komm doch einfach vorbei, du verpasst sonst echt etwas!
Das wäre nicht nur ehrlicher, sondern würde der Inflation unserer Veranstaltungen entgegenwirken und gleichzeitig das Niveau jedes einzelnen Kindergottesdienstes heben. Dass dafür auch etwas getan werden muss, steht außer Frage. Aber ich glaube, dass dies nicht den Aufwand übertrifft, der auch für die Events betrieben wird.




Kindergottesdienst als Gottesdienst
Der Sonntag als Tag des Herrn
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Chancen durch Kontinuität
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Chancen durch Kontinuität

Was nicht regelmäßig ist, wird in der Regel mäßig

Die Richtigkeit dieser Regel habe ich im Kindergottesdienst schon mehrfach feststellen können. Ein Beispiel: In einer Gemeinde wurde wöchentlich um 10.30 Uhr Kindergottesdienst im etwa 2 km von der Kirche entfernten Gemeindehaus ebenso gefeiert, wie im Gemeindehaus unmittelbar bei der Kirche. In den Ferien fand allerdings kein Kindergottesdienst statt. Außerdem wurde einmal im Monat um 9.30 Uhr Familiengottesdienst in der Kirche gefeiert, zu dem die Kinder mit ihren Eltern schriftlich eingeladen wurden.
Der wöchentliche Kindergottesdienstbesuch war nur mäßig. Jede ausfallende Kinderkirche - sei es durch die Ferien oder einen Familiengottesdienst - brachte einen neuen Besuchereinbruch mit sich. Zudem wurden die Familiengottesdienste von den Kindern des etwas entfernteren Gemeindehauses selbst bei angebotener Mitfahrgelegenheit nicht besucht.
Lösungen mussten gefunden werden: Das Helferteam hat zusammen mit dem zuständigen Pfarrer den nicht ganz einfachen Beschluss gefasst, zwar weiterhin zu den Familiengottesdiensten einzuladen, aber am selben Sonntag in der "Außenstelle" auch Kindergottesdienst anzubieten. Darüber hinaus wurde beschlossen, Kindergottesdienst auch in den Ferien zu feiern. Jetzt galt die Faustregel: Jeden Sonntag findet um 10.30 Uhr Kindergottesdienst statt. Von da an nahm die Zahl der Kinder deutlich zu, die von nun an den Kindergottesdienst besuchten.
M. E. kamen hier drei Faktoren zusammen, von denen schon jeder für sich der Regelmäßigkeits-Regel widersprach:
  • Die Kinder stellten fest, bei uns im Gemeindehaus wird nicht jede Woche Kindergottesdienst angeboten. Wann findet er nun statt und wann nicht? Was ist mit den Kindern, die frustriert vor verschlossener Türe stehen? Vielleicht sind sie noch nicht einmal in der Lage, den gutgemeinten Hinweiszettel zu lesen! Das ist nicht gerade ermutigend für ein Kind, sich auf den Weg zu machen.
  • Ähnlich verhält es sich auch mit der Kontinuität des Ortes. Hier können die Kinder genau dieselben Frustrationserlebnisse vor verschlossener Tür machen. Das gilt auch dann, wenn man sich in größeren Gemeindekomplexen lediglich im Nebenraum aufhält. Dann sollte wenigstens eine Mitarbeiterin die Kinder empfangen und ihnen den Weg weisen und auch für die Nachzügler 5 min länger stehen bleiben.
  • Dasselbe gilt für die Kontinuität der Uhrzeit. Nur wo der Kindergottesdienst regelmäßig zur selben Zeit beginnt, haben die Kinder auch die Sicherheit, dass sie richtig sind!
Wo schon eine dieser Regelmäßigkeitsregeln nicht beachtet wird, entstehen bei den Kindern Unsicherheiten und können zur Folge haben, dass sich die Kinder erst gar nicht auf den Weg machen. Diese Erfahrungen lassen sich natürlich erst recht auch auf alle unregelmäßigen Angebote für Kinder übertragen. Nicht umsonst wird in der Literatur schon bei monatlichen Veranstaltungen auf entsprechend werbende Handzettel hingewiesen. Denn die meisten Kinder sind von ihrer Entwicklung her noch gar nicht in der Lage, in monatlichen Zeitkategorien zu denken. Wie sollen sie also wissen, wann und wo ihr Kindergottesdienst stattfindet? Bevor sie also vor verschlossener Tür stehen, machen sie sich erst gar nicht auf den Weg.

Beziehungsarbeit durch Kontinuität

Gerade wo wir auch das Vertrauen der Kinder gewinnen und Beziehungen zu ihnen knüpfen wollen, ist ein regelmäßiges Wiedersehen wichtig. Projektbezogene Arbeit mit Kindern, die monatlich oder seltener stattfindet, tut sich hier besonders schwer. Zwar kommt der Beziehungsarbeit die längere Dauer der Veranstaltungen deutlich entgegen, aber verliert auch ebenso stark wieder im Laufe der Wochen, die dazwischen liegen.
Für besonders wertvoll halte ich es dagegen, wenn ganze Kinderbibeltage die Beziehungen ins Rollen bringen, um dann in wöchentlichen Treffen weiter gelebt und vertieft zu werden. Projektbezogene Angebote, die im Kontext des Kindergottesdienstes angeboten werden, tragen diesem Aspekt besonders Rechnung.




Kindergottesdienst als Gottesdienst
Der Sonntag als Tag des Herrn
Qualitätssteigerung kontra Inflation
Chancen durch Kontinuität
Zwischenergebnis


Zwischenergebnis

Jede Art von Arbeit, die im Rahmen "Kirche mit Kindern" geleistet wird, hat ihren Wert an sich!
Weiter gilt, jede Arbeit hat ihre Stärken und Schwächen.
Doch die Kinder haben als getaufte Gemeindeglieder einen "Anspruch auf einen Gottesdienst, der ihrem Bedarf gerecht wird." (U. Walter)
Deshalb kann auf den Kindergottesdienst Sonntag für Sonntag m. E. nicht verzichtet werden. Gerade der wöchentliche Kindergottesdienst will ja der Beziehung Mensch-Gott immer wieder neue Impulse geben und gleichzeitig auch die Gemeinschaft der Heiligen fördern.
Und doch, so unverzichtbar der Kindergottesdienst auch ist, er ist im gleichen Maße auch ergänzungsbedürftig durch geistliche Angebote unter der Woche.
Ich hoffe, es ist auch deutlich geworden, dass in unserem Markenprodukt Kindergottesdienst noch viele Talente schlummern, die es zu wecken gilt. Bevor er durch Neues abgelöst wird, sollte also zuerst ein Update des Markenprodukts Kindergottesdienst erstellt werden!
Meine Erfahrung aus drei verschiedenen, eher ländlich geprägten Gemeinden (von ca. 1500 bis etwa 10000 Einwohnern) haben gezeigt, dass ein solcher Update auch einen in Zahlen messbaren "Erfolg" mit sich bringt, ohne der quantitativen Messbarkeit huldigen zu wollen!
Der größte Segen dürfte dort zu erwarten sein, wo nicht gegeneinander, sondern miteinander Kirche mit Kindern vorangetrieben wird. D. h., zuerst muss der Kindergottesdienst vielerorts qualitativ verbessert werden. Dann soll projektbezogene Arbeit mit Kindern missionarisch nach außen wirken, um die Kinder wiederum in der Zentralveranstaltung einer Kirche mit Kindern zu sammeln: im Kindergottesdienst am Tag des Herrn! Dass sich dabei die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gegenseitig stützen, ergänzen und bereichern sollen, ist eine Selbstverständlichkeit!


(Diese Ausführungen sind meiner Hausarbeit für das 2.theol. Examen entnommen. Sie stammen vom Juni 2003.)



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Die letzte Änderung fand am 02.07.2003 statt.